Entwicklungspolitische ZieleEntwicklungsziele
Das vorliegende Projekt bemüht sich im Sinne der Millenniums-Entwicklungsziele, sozial,- kultur-, und entwicklungspolitisch, ohne Mitleiderzeugung und ohne den Erniedrigungen des Almosenempfanges, um eine dauerhafte Verbesserung von Lebensbedingungen und Entwicklungsperspektiven von „aussätzigen“ Menschen, in Indien.
Die BINDU-ART-SCHOOL ermöglicht den „Aussätzigen“, ihre Lebenserfahrungen künstlerisch in Malereien zu verarbeiten und organisiert den Bildverkauf, damit sie mit dem Malen ihren Lebensunterhalt verdienen, und darüber hinaus durch ein soziales System auch anderen Betroffenen helfen können. Durch die Bilder und mediale Arbeit werden im weiteren Vorurteile abgebaut, kulturelle Identität vermittelt und somit eine Annäherung an die Realität von „Aussätzigen“ geschaffen.
Persönlichkeitsentwicklung Die Projektentwicklung wird allem voran auf die Anliegen der betroffenen Menschen Rücksicht nehmen und ihnen den nötigen Raum geben, um sich frei und natürlich entwickeln zu können. Die künstlerische Sozialarbeit soll für die Betroffenen zu einem Lebensinhalt werden, der Freude bereitet, Respekt und Achtung verschafft und die psychische Aufarbeitung ihres Schicksals, sowie ihre Persönlichkeitsentwicklung fördert.
Finanzielle Unabhängigkeit Die künstlerische Ausbildung wird die Qualität wie den Verkauf der Werke fördern und den Betroffenen ein von Almosen unabhängiges Einkommen ermöglichen. Mit dem Einkommen wird die gesamte Kolonie finanziell unterstützt, da es dort zum Großteil für Lebensmittel, Handwerker und Dienstleistungen etc. ausgegeben wird.
In Zusammenarbeit mit Galerien, Institutionen und Schulen, wird ein internationales Ausstellungsnetz aufgebaut, das einmal jährlich die neuen Arbeiten präsentiert. Das Projekt wurde so konzipiert, dass es sich nach der 2-jährigen Aufbauphase ohne Fremdmittel selbst finanzieren müsste und im Schneeballeffekt die Gründung weiterer Schulen ermöglicht.
Betreuung Um eine Selbstverwaltung auf längere Sicht zu etablieren, wurden in der ersten Schule lokale BetreuerInnen aufgenommen und örtliche Institutionen eingebunden. Die StudentInnen können nach dem Abschluss ihrer Studienzeit in neuen Schulen als künstlerische Leiter beim Aufbau der Malgruppen tätig werden.
Bei der Organisation von Ausstellungen in Indien wird besonders darauf geachtet, möglichst viele örtliche Institutionen, Galerien, KünstlerInnen und Medien zu beteiligen um beispielsfolgend Eigeninitiativen zu forcieren. Es ist anzunehmen und auch wünschenswert, dass internationale, wirtschaftliche und mediale Projekterfolge eine intensive Projektnachahmung in Indien herbeiführen werden.
Gender Das Projekt verfolgt die Gleichstellung als prinzipielles Ziel. Da in Indien das Recht der Frau in sehr vielen Bereichen eingeschränkt ist, wurde bewusst die Kooperation mit der Women’s Indian Association gewählt, die sich seit 1917 für die Gleichstellung der Frau einsetzt. Anfänglich war es schwer, Frauen als Studentinnen zu gewinnen, da es Ihre Männer oder die Kolonieverantwortlichen nicht erlaubten. Erst als ich verlautbaren ließ, dass die Schule ohne weibliche Studenten nicht eröffnet wird, meldeten sich Frauen. Derzeit ist das Verhältnis 40% Frauen zu 60%Männer. Ein 50% zu 50% Anteil wird angestrebt. Für die Projektkoordination vor Ort und als künstlerisches Betreuungspersonal wurden je eine Frau aufgenommen.
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