Kulturpolitische Ziele

Die Unkultur, die sich um die Lepra in über 2000 Jahren zum Schutz von gesunden Menschen entwickelte, trägt leider noch bis heute dazu bei, dass infizierte Menschen von Gesellschaft und Familie ohne Chance auf Rückkehr ausgestoßen werden. Dies hat zur Folge, dass die Krankheit von den Betroffenen so lange wie möglich geheim gehalten wird. In dieser Zeit werden weitere Menschen infiziert und die Therapie kann statt 6 bis zu 18 Monaten dauern.
Obwohl die Krankheit seit fast hundert Jahren völlig ausgeheilt werden kann und ab dem Beginn der medikamentösen Therapie keine Ansteckungsgefahr mehr besteht trägt dieser Umstand maßgeblich dazu bei, dass sich Lepra sehr rasch und unberechenbar verbreitet.
Die BINDU-ART-SCHOOL versucht dieser tief verwurzelten Tradition entgegenzuwirken und über zwischenmenschliche Begegnungen und persönliche Kontakte eine Kultur zu schaffen, in der Lepra infizierte Menschen nicht mehr zu „Aussätzigen“ werden lässt und die bereits „Aussätzigen“ gesellschaftlich wieder voll integriert.


Ausstellungen
In multimedial konzipierten Ausstellungen, die materielle und geistige Werte in ein Spannungsfeld bringen, werden umfassende Hintergrundinformationen eine Annäherung an die Realität vor Ort ermöglichen, und den soziokulturellen Kontext von Aussätzigen nachvollziehbar machen.

Website
Die Website bietet neben einer ausführlichen Projektdokumentation mit Verkaufsgalerie und Künstlerportraits eine Datenbank in der u.a. mythologische, historische und medizinische Aspekte der Lepra beschrieben sind. Sie bildet eine dauerhafte Serviceleistung für unterschiedliche Zielgruppen aus den Bereichen Sozial-, Bildungs- und Entwicklungspolitik sowie Kunst und Kultur.

Katalog
Der Katalog wird 2-sprachig (englisch/deutsch) und 4-färbig im Format 25 x 25 cm aus zwei separaten Teilen bestehen. Der erste Teil wird das Projekt und die künstlerische Entwicklung der Studenten dokumentieren. Textbeiträge von den Betroffenen und Persönlichkeiten aus Wissenschaft, Kunst, Kultur und Politik werden u.a. das Projekt, die Entwicklungspolitik und im speziellen Lepra behandeln. Der zweite Teil ist als Ausstellungskatalog gedacht, der die aktuellen Werke der StudentInnen und die Werke der KünstlerInnen, die in den Workshops entstehen, präsentiert.

Dokumentarfilm
Der geplante Dokumentarfilm für Schulen und Fernsehen (3SAT/ORF) stellt bildungspolitisch das Herz des Projektes dar. Zum einen wird er die Entwicklung des Projektes, der StudentInnen und ihr nahes und fernes Umfeld dokumentieren und zum anderen wird der Film die inneren und äußeren Zusammenhänge von Geben und Nehmen untersuchen und in das Verhältnis von Reich und Arm eindringen, und ohne ein Urteil abzugeben, Lösungen anbieten, die einen Austausch von materiellen und immateriellen Werten bewirken sollen. Die Eröffnung der Schule, die ersten „Schritte“ und Statements der StudentInnen wurden bereits aufgezeichnet. Produziert wird der Film von Interspot Film. Regie: Karl Pridun/Werner Dornik


Medienarbeit
Mit intensiver Medienarbeit wird auf die Situation der Lepra, die weltweit zu den ältesten Infektionskrankheiten zählt, aufmerksam gemacht und einem breiten Publikum die Möglichkeit aktiver Mitarbeit geboten.