Symptome, Erscheinungsbild

Die Symptomatik der Lepra ist breit gefüchert und richtet sich nach der Form der Erkrankung. Im Frühstadium (= Indeterminierte Lepra) gibt es keine Unterschiede. Das erste Anzeichen ist ein nicht deutlich abgegrenzter Fleck auf der Haut, der überall am Körper auftreten kann und bei dem die Tastempfindung (Temperatur, Berührung, Schmerz) gestört ist. Die Hautflecken erscheinen bei heller Haut dunkel und bei dunkler Haut hell.
Auf Grund des harmlosen Erscheinungsbildes wird die KH oft übersehen oder mit einer anderen verwechselt. Es ist möglich, dass dieses Stadium unverändert bleibt und sogar spontan abheilt. Die körpereigene Abwehr entscheidet, ob sie sich zur tuberkulösen, lepromatösen oder Borderline Lepra weiterentwickelt.

Die tuberkulöse Lepra ist eine paucibazilläre Form, d. h. eine gewisse Anzahl von Bakterien im Körper wird nicht überschritten. Das Immunsystem hemmt das Wachstum und es ist möglich, dass diese Art von selbst ausheilt. Die Hautveränderungen sind erhaben, rau, besitzen eine klare Abgrenzung und haben eine deutliche Empfindungsstörung. Werden die Nerven an Händen und Füßen befallen, sind diese verdickt und knotig tastbar. Durch diese Veränderungen kommt es zu Lähmungen und in weiterer Folge zu Verformungen der Gliedmaßen (Klauenhände, Fallhand). Charakteristisch ist auch der Befall des Gesichtsnervs. Dies führt zu einem defekten Lidschluss bis hin zur Erblindung.

Die schwerwiegendste Form ist die lepromatöse Lepra, eine multibazilläre Form. Das Bakterium kann sich auf Grund fehlender oder zu schwacher Immunabwehr beinahe ungehemmt vermehren. Die vielen Hautflecken sind unscharf begrenzt und werden später zu Pusteln und den typisch blassroten bis braunen Knoten (Leprome). Wimpern und Haare der Augenbrauen fallen aus, die Leprome zersetzen das Gesicht und in Folge ganze Körperteile. Wird diese Art nicht behandelt, werden im fortgeschrittenen Stadium innere Organe und Knochen befallen was im Weiteren zum Tod führt.

Die Borderline Lepra ist je nach Abwehrkraft eine Übergangsform, die entweder mehr zur tuberkulösen oder lepromatösen Form tendiert.